Kirbachschule Hohenhaslach

Grund- und Werkrealschule

Leben in Aleppo- einst und heute

 

Eindrucksvoller Vortrag eines geflüchteten Lehramtsstudenten aus Syrien in der Kirbachschule

von Verena Gebre, Lehrerin

 

„Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt“ lautet eine der Leitperspektiven des neuen Bildungsplanes 2016. Somit ist es eine wichtige Aufgabe der Schulen, Empathie und Sympathie für Menschen aus anderen Ländern, Kulturen und Religionen zu entwickeln, Wertschätzung gegenüber allen Menschen zu zeigen sowie den Blick und die eigene Wahrnehmung zu weiten.

Wie gut es uns eigentlich geht, wie selbstverständlich wir es erachten, ein Dach über dem Kopf sowie Essen zu haben, in die Schule gehen zu können und unbeschwert zu leben – das ist uns im Alltag oft kaum bewusst. Dass das jedoch nicht überall auf der Welt so ist, haben die Schülerinnen und Schüler der Werkrealschule Hohenhaslach unlängst eindrucksvoll in einem Bildvortrag vor Augen geführt bekommen. Zu Gast war Walid Alouso, ein junger Mann aus Syrien, der vor zwei Jahren als Flüchtling nach Deutschland kam.

Nach einer Begrüßung durch Schulleiter Rainer Graef, der selbst kurz von den Fluchterfahrungen seiner Eltern nach dem 2. Weltkrieg berichtete – zeigte Walid Alouso in einer Präsentation zunächst wunderschöne Fotos von Aleppo, einer einst reichen und pulsierenden arabischen Stadt in Syrien. Besonders beeindruckend waren die Bilder der prunkvollen Villen, der Burg und der auf sie zuführenden Einkaufsstraße oder von Kirche und Moschee direkt nebeneinander. Danach wurden Fotos der gleichen Gebäude gezeigt – zerbombt und zerstört durch die Folgen des Krieges, der seit Jahren in Syrien herrscht. Sehr betroffen lauschten die Jugendlichen dem Vortrag von Herrn Alouso, der in Aleppo Lehramt studiert hatte, bevor ein „normales“ Leben nicht mehr möglich war. Er berichtete von Bomben, die jederzeit und überall einschlagen können und geregelte Arbeit sowie Schulbildung seit Jahren völlig unmöglich machen. Um ihr Leben zu retten, fliehen viele Menschen meist zu Fuß aus Syrien in eine ungewisse Zukunft. Walid Alousos Familie befindet sich derzeit in der Türkei, er selbst kam nach 22 Tagen einer abenteuerlichen Flucht vor zwei Jahren nach Deutschland, um hier bessere Chancen für eine berufliche Bildung zu haben. Er besucht motiviert und sehr ehrgeizig Sprachkurse. Darüber hinaus macht er derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bei der Caritas in Vaihingen/ Enz, wo er Kindern und Jugendlichen hilft. Sein Ziel ist es, danach eine Ausbildung zum Erzieher zu machen und eines Tages doch noch Lehrer werden zu können.

Nach Ende des Vortrags stellten die Schülerinnen und Schüler noch viele weitere Fragen die zeigten, wie betroffen und interessiert sie waren – und wie gut es uns hier doch eigentlich geht!

 

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